Das Martiniloben hat im Burgenland eine lange Tradition und bringt zwei Genusshighlights des Burgenlandes zusammen auf den Tisch: Den jungen Wein und das Gansl.
Brauchtumspflege und Genuss gehen beim Martiniloben, das im ganzen Burgenland rund um den 11. November gefeiert wird, eine perfekte Symbiose ein. Der heilige Martin, der im heute ungarischen Szombathely geboren wurde und als Bischof von Tours in Frankreich für seine Wohltaten bekannt und später heiliggesprochen wurde, ist der Schutzpatron des Burgenlandes. Am 11. November gedenkt man vielerorts dem Tag der Beisetzung des heiligen Martin im Jahr 397 und die Burgenländer wissen diesen Tag nicht nur zu ehren sondern auch zu feiern.
Ein alter Winzerbrauch
Im Burgenland ist das Martiniloben ein alter Winzerbrauch. Bis zum 11. November dauert in etwa die Vergärung des jungen Weißweines. Erst dann verkostet der Winzer zum ersten Mal seinen Jungwein und überzeugt sich von seiner Qualität. Ab dann ist der Wein als „Heuriger“ zum Verkosten und Genießen freigegeben. Darüber hinaus war der Martinstag auch der Schlusstag des Weidehalbjahrs, an dem das Vieh eingestellt wurde. Das Winterhalbjahr im einst zweigeteilten bäuerlichen Jahreslauf hatte nun begonnen. Nach dem Martinstag begann die Fastenzeit, die als Martins- oder Adventfasten bezeichnet wurde.
Kultur und Genuss rund um die Gans
Heute wird im Burgenland vor und um Martini ausgiebig gefeiert und neben dem Jungwein steht dabei das Gansl im Mittelpunkt. Das hat hier ebenfalls eine lange Tradition und wieder gibt es einen Bezug zum heiligen Martin, der sich angeblich in einem Gänsestall versteckt hat, weil er nicht Bischof werden wollte und durch das Geschnatter der Gänse verraten wurde. Im Rahmen von zahlreichen Veranstaltungen im ganzen Burgenland begegnen uns heute die Gänse nicht nur als klassisches, gebratenes Martinigansl, sondern in einer Vielzahl von kulinarischen Variationen von der Ganslsuppe über den Gänseschinken bis hin zur noblen Praline von der Gänseleber. Umrahmt wird der kulinarische Genuss von vielfältigen Veranstaltungen im ganzen Land von der Weintaufe bis zu Tagen der offenen Kellertür, vom Federschleiß-Workshop bis zum „Slow Gansl Lunch“, vom Gansl-Heurigen bis zum „Gans Burgenland Festival“.
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